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Ulrich Brinkmann
Die Urbanisierung der latinischen Malerlandschaft
Postkarten der italienischen Nachkriegsmoderne
210 x 230 mm, 192 Seiten
150 Abbildungen, Softcover
ISBN 978-3-86922-637-8 (deutsch / italienisch)
€ 28.00 / CHF 34,80
Dezember 2017. DOM publishers, Berlin

Neu bei DOM publishers:

Ulrich Brinkmann

Die Urbanisierung der latinischen Malerlandschaft

Postkarten der italienischen Nachkriegsmoderne

Die Urbanisierung der Provinz: In der Nachkriegszeit brachte der wirtschaftliche Aufschwung den Menschen auf dem Land nach der Elektrizität auch den Anschluss an die Welt durch neue Kommunikations- und Verkehrsmittel und mit modernen Wohnungen und Ausstattungselementen einen höheren Lebensstandard als jemals zuvor. Voller Stolz verschickte man Postkarten an Freunde und Verwandte, die von der Teilhabe am Fortschritt kündeten. So war es auch in der Region östlich von Rom, etwa zwischen den Autobahnen Rom–Neapel und Rom–L’Aquila. Diese Region ist hierzulande als „latinische Malerlandschaft“ bekannt, weil sie seit der Epoche der Romantik zahlreichen Künstlern als Motiv galt. Doch statt idyllischen Genreszenen, Castello oder Centro Storico waren seit den Fünfzigerjahren Tankstellen und Schulen, Bushaltestellen, Umgehungsstraßen und Sportplätze gern gezeigte Motive auf dem Massenmedium Ansichtskarte.

Der Architekturkritiker und Bauwelt-Redakteur Ulrich Brinkmann hat die Region in den letzten zehn Jahren immer wieder besucht und dabei aus den lokalen Tabaccherien eine Sammlung zusammengetragen, die die Freude am Fortschritt im Zuge des italienischen „miracolo economico“ illustriert. Der Band Die Urbanisierung der latinischen Malerlandschaft. Postkarten der italienischen Nachkriegsmoderne zeugt beispielhaft und stellvertretend für viele ländliche Regionen in Europa von der fotografischen Spiegelung des Kleinstadtlebens der fünfziger bis siebziger Jahre. Während sich die Entwicklung der Moderne leicht anhand ihrer Protagonisten und kulturellen Zentren erzählen lässt, ist die Geschichte der Alltagsmoderne dieser Epoche bis heute in weiten Teilen noch ungeschrieben. So kann dieses Buch, trotz des engen topografischen Fokus, Allgemeingültigkeit und Relevanz auch nördlich der Alpen beanspruchen. Es ist eigentlich ein Buch über die europäische Nachkriegsmoderne, das ein von der Architektur- und Stadtgeschichtsschreibung bislang kaum beachtetes Massenmedium als kulturhistorische Quelle nutzt. Diese Ansichtskarten gewähren Auskunft über eine einerseits noch allgemein verbreitete, andererseits schon im Verschwinden begriffene Epoche eines umfassenden ökonomischen, gesellschaftlichen und kulturellen Aufbruchs. Sie bilden eine Welt der zunehmenden Verkabelung, Vernetzung und Beschleunigung des Lebens ab, die direkt in unsere digitalisierte Gegenwart und Zukunft führt.

Deshalb ist dieser Band nicht nur lesenswert für Philokartisten oder italophile Nostalgiker, die Fiat, Ape oder Vespa lieben, sondern auch und vor allem für Jene, die sich für die anonyme Moderne in der Provinz interessieren.

 






Fotografen: unbekannt




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