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Schulhaus Rittergasse

 

ARGE BRH-Architekten und weberbuess Architekten, Basel


Vom alten zum neuen Schulhaus


Basel/Bern, 10.09.2020. Gute Architektur kann sich den veränderten Umständen und Nutzungen anpassen. Das ehemalige Realschulhaus in der Innenstadt von Basel zeigt, wie problemlos sich die heutigen Anforderungen in dem historischen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert umsetzen lassen. Dreißig Jahre lang beherbergte es unter anderem das Bauinspektorat. Seit kurzem ist es wieder ein Schulhaus. Die Arbeitsgemeinschaft ARGE BRH-Architekten und weberbuess Architekten haben den Bestand saniert und umgebaut.

Seit in den letzten Jahren Familien wieder vermehrt in der Innenstadt von Basel wohnen, steigt dort auch der Bedarf an Schulen. Deshalb beschloss der Kanton Basel-Stadt, die “Untere Realschule” für Knaben zu seiner ursprünglichen Nutzung zurückzuführen. In den 1980er Jahren hatte die städtische Verwaltung das Gebäude für ihre Bedürfnisse umgenutzt. Für die Sanierung und den Rückbau bzw. Umbau zur Primarschule beauftragte die Stadt die Arbeitsgemeinschaft und Generalplaner BRH-Architekten und weberbuess Architekten.

Dabei erwies sich, dass die ursprünglichen rund 60 m² großen Räume in ihrem Zuschnitt die heutigen Anforderungen an einen Schulbetrieb perfekt erfüllen. Nach dem Umbau werden im östlichen Flügel des Gebäudes drei Klassenzimmer pro Geschoss plus ein gemeinsam genutzter Gruppenraum angeboten. Im westlichen Flügel liegen die heutzutage notwendige Tagesstruktur sowie weitere Unterrichtszimmer und die Schulleitung.

Neben der Sanierung und Wiederverwendung der ursprünglichen Materialien rekonstruierten die Architekten vor allem die ursprüngliche Struktur der Unterrichtszimmer und des repräsentativen Treppenhauses. Seit sie den nachträglich eingebauten Lift aus dem Treppenauge entfernten und in einen Seitenbereich platzierten, erscheint das Innere des Gebäudes heller und übersichtlicher. Auch die markanten Gusseisenstützen kommen wieder zur Geltung. In der Rekonstruktion des Examensaals, der heute als Aula dient, entschieden sie die Geometrien der Holztäfelung zu abstrahieren. Die neu interpretierte Struktur aus plastisch ausgebildeten Wand- und Deckenbekleidungen gliedert einerseits den Raum und dient andererseits der Akustik.

Eine wichtige Referenz bei der Farbgestaltung war der bauzeitliche Zustand. Im Innern wurden die originalen Farben aufgehellt und aufgefrischt, an der Gebäudehülle übernommen. Der Grundton der Fassade ist grün, je nach Herkunft der Sandsteine mit Tendenz ins Rötliche oder Gräuliche.

Im neuen Schuljahr sind die Arbeiten im Gebäude fast abgeschlossen. Bis Ende Jahr kann auch die Bibliothek bezogen werden. Das historische Gebäude zeigt, wie gut die alte Nutzung mit der zeitgemäßen Schulstruktur vereint werden kann.



Schulhaus Rittergasse

 

 
Schulhaus Rittergasse

 

 
Schulhaus Rittergasse

© alle Fotos: Roman Weyeneth

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BRH-Architekten wird seit 2019 von Georg Hamann und Stefan Bringolf geleitet, der das im Jahr 2000 gründete Büro 2014 übernommen hat. Bei der Planung und Ausführung architektonisch anspruchsvoller Neu- und Umbauten legt das Team, bestehend aus rund 10 Mitarbeitenden, grossen Wert auf den sorgfältigen Umgang mit bestehender und historischer Bausubstanz. In den letzten Jahren zeichnete sich ein Schwerpunkt auf Umbauten, Sanierungen und Erweiterungen von schützenswerten Wohn-, Schul-, Verwaltungs- und Verkehrsgebäuden ab. Beispiele sind das Kollegienhaus der Universität Basel, das Gymnasium Münchenstein, das Brunnmatt-Schulhaus, das Bundeshaus West in Bern und der Badische Bahnhof Basel.
www.brh-architekten.ch


Die Büros BRH-Architekten und weberbuess Architekten haben sich 2016 zur ARGE GP Rittergasse zusammengeschlossen, und gemeinsam das Planerwahlverfahren Umbau und Sanierung Rittergasse 4 gewonnen. Sowohl beim Wettbewerb wie auch bei der Umsetzung halfen die vielen Gemeinsamkeiten in der architektonischen Haltung, wie z.B. der differenzierte Umgang mit dem Bestand, das Interesse an Farbgebung und Lichtführung und die Liebe zum Detail für die fruchtbare Zusammenarbeit. Weitere Kooperationen sind nicht ausgeschlossen!


Nach dem Studium an der Fachhochschule Biel-Bienne und verschiedenen Stationen bei renommierten Architekturbüros in Berlin, Basel und Biel gründeten Lukas Weber und André Buess im Jahr 2003 weberbuess Architekten SIA. Das Betätigungsfeld umfasst ein breites Spektrum an Bauaufgaben in den Bereichen Wohnen, Arbeiten, Bildung, Restauration und Kultur. Gemeinsam mit fünf bis zehn Mitarbeitenden werden die Aufgaben von der Studie, über den Entwurf bis und mit der Realisierung umgesetzt. Beispiele sind die Lagerhalle für einen Autosammler in Therwil, den Werkhof Brennerstrasse in Basel oder die Wohnüberbauung Harzerweg in Allschwil.
www.weberbuess.ch