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Presseinformation

cover Städtebau für Mussolini

Harald Bodenschatz (Hg.)
Städtebau für Mussolini
Auf der Suche nach der neuen Stadt im faschistischen Italien
Harald Bodenschatz/Daniela Spiegel, mit weiteren Beiträgen von Uwe Altrock,
Lorenz Kirchner und Ursula von Petz
240 × 300 mm, 552 Seiten
680 Abbildungen, Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-86922-827-3 (deutsch). Zweite, erweiterte Auflage
EUR 128,00 / CHF 153,80
September 2022. DOM publishers, Berlin

Neu bei DOM publishers:

Harald Bodenschatz (Hg.)

Städtebau für Mussolini

Auf der Suche nach der neuen Stadt im faschistischen Italien


Genau hundert Jahre, nachdem Mussolini im Herbst 1922 die Macht ergriff, und in einem Moment, in dem die Erben des Faschismus wieder an die Macht streben, erscheint die zweite, überarbeitete Auflage des Überblickswerkes Städtebau für Mussolini. Auf der Suche nach der neuen Stadt im faschistischen Italien.

Nirgendwo in Europa vor dem Zweiten Weltkrieg wurden so viele einschneidende städtebauliche Veränderungen durchgeführt wie im faschistischen Italien. Das Buch präsentiert zunächst die umfangreichen, von Besuchern oft übersehenen Projekte im Großraum von Rom, den radikalen Umbau der ewigen Stadt, das „Neue Rom“ auf den idealisierten Fundamenten der Antike und des päpstlichen Rom sowie die Gründung von neuen Dörfern und Städten in den trockengelegten pontinischen Sümpfen im Südosten der Stadt. Ebenso werden Projekte in anderen Städten Italiens und in den Kolonien, dem „italienischen Ausland“ vorgestellt. Mussolini hat das Potenzial des Städtebaus als Herrschaftsinstrument erkannt, seine wichtigsten Reden dazu sind in dem Buch abgedruckt.

Systematisch zeichnen die Autoren die Entwicklung der städtebaulichen Debatten, die geplanten, gebauten oder zum Teil wieder verworfenen Projekte und die komplexe Auseinandersetzung mit der Moderne in den verschiedenen Phasen des Mussolini-Regimes von 1922 bis 1943 nach. Das Buch analysiert die Charakteristik des italienischen Städtebaus im Kontext der anderen Diktaturen in Europa und arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Es entsteht ein differenziertes Bild, das nicht bei einer formalen Betrachtung haltmacht, sondern den Städtebau im ideologischen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Kontext interpretiert.

Als vor gut zehn Jahren der Architektursoziologe und Stadtplaner Harald Bodenschatz die erste Auflage dieses Bandes herausgab, war all das nur wenigen Spezialisten bekannt. Das Buch fand damals außerordentliches Interesse und war schnell vergriffen. Seitdem wurden zwar – nicht nur in Italien – neue Forschungsergebnisse vorgelegt, aber weiterhin kein Gesamtüberblick. Die zweite Auflage enthält ein neues einführendes Kapitel, das einige markante Umgangsformen mit dem städtebaulichen Erbe der Mussolini-Diktatur vorstellt: 100 Jahre Mussolini-Herrschaft: Erinnerungskultur auf Italienisch. Abgeschlossen wird sie durch ein weiteres neues Kapitel, das brisante internationale Beziehungen anspricht: Italien – UdSSR – Deutschland. Städtebau: Annäherungen an ein diktatorisches Dreieck von hoher Dynamik.

Harald Bodenschatz hat zahlreiche Publikationen zu Städtebau- und Planungsgeschichte zusammen mit anderen Wissenschaftlern herausgegeben, darunter Städtebau im Schatten Stalins (2003) und Texte zum nationalsozialistischen Städtebau in Berlin. Bei DOM publishers sind in gleichem Umfang die Titel Städtebau unter Salazar (2019) und Städtebau als Kreuzzug Francos (2021) erschienen.

 

Städtebau für Mussolini
Quelle: Archiv für Kunst und Geschichte/akg-images
Städtebau für Mussolini
© Massimo Merlini
Städtebau für Mussolini
Quelle: Piacentini (b) 1939, S.165