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Kuba Snopek
Belyayevo Forever
A Soviet Micrayon on its Way to the UNESCO List
210 × 230 mm, 192 Seiten
130 Abbildungen, Softcover
ISBN 978-3-86922-438-1 (en/rus)
ISBN 978-3-86922-439-8 (rus/en)
EUR 28,00 / 34,80 CHF
November 2015. DOM publishers, Berlin
In Kooperation mit dem Strelka Institut, Moskau

Neu bei DOM publishers:

Kuba Snopek

Belyayevo Forever

A Soviet Microrayon on its Way to the UNESCO List

Denkmalpflege ist gewöhnlich für einzigartige Bauten vorgesehen. Wie gehen wir aber mit der Erhaltung von Architektur um, die völlig alltäglich ist? Das fragt sich Autor Kuba Snopek am Beispiel des Moskauer Wohnbezirks Belyayevo in dem Grundlagenband von DOM publishers, Belyayevo Forever. A Soviet Micrayon on its Way to the UNESCO List.

Belyayevo ist ein typischer Mikrorajon: ein standardisiertes Stadtviertel nach einem System, wie es in der gesamten UdSSR aufgebaut wurde. Es ist Teil des weltweit umfassendsten Programms industrialisierter Bauweise – und für Viele der Inbegriff des Reizlosen, endlos Gleichen.  Auch Belyayevos Bauten und die desolaten Räume dazwischen gleichen Tausenden anderen. Warum soll dann ausgerechnet dieser Mikrorajon erhalten werden? Warum nicht der „Prototyp“ oder ein anderes, unter den zahllosen Schlafstädten baulich herausragendes Wohnviertel? Was ist hier anders als anderswo? Das bereits von Rem Koolhaas am Strelka Institut initiierte Buch stellt eine Verbindung zu den Aktionen und Performances des Konzeptkünstlers Dmitry Prigov her: Belyayevo ist die Heimat vieler bekannter Künstler, insbesondere des Moskauer Konzeptualismus, einer regimekritischen sowjetischen Kunstbewegung. Für die Bewohner bekam seitdem jedes einzelne Gebäude, jedes Stück Brachland ihres monotonen Viertels ein individuelles Gesicht, füllte sich mit Bedeutung. Ein solch kulturelles, immaterielles Erbe ist im Kriterienkatalog der UNESCO in Ergänzung zum materiellen Erbe, wie etwa der Architektur, tatsächlich vorgesehen.

Snopek argumentiert, dass Belyayevo gerade wegen dieser Verflechtung von nicht greifbarem und real existierendem Erbe schützenswert ist. In diesem Band erzählt er nicht nur die spezielle Geschichte Belyayevos, er rührt vor allem empfindlich an den Themen zum Umgang mit der spätmodernen Nachkriegsarchitektur und hinterfragt grundsätzlich die Methoden der Denkmalpflege. Er fordert neue Kriterien für diese radikal gewöhnliche Massenarchitektur und bringt ganz neue Aspekte in die Diskussion darüber ein, was einzigartig und damit erhaltenswert ist und was nicht.

Mit diesem und dem vor kurzem erschienenen Band Die Ästhetik der Platte arbeitet DOM publishers derzeit an einer kritischen Würdigung der Alltagsarchitektur in der Sowjetunion.

 

© Max Avdeev© Max Avdeev© Margarita Chistova


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