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Presseinformation

23.08.2023
Insel

GWJ, Bern, IAAG, Bern und ASTOC, Köln

Im Herzen des Spitals

Anna-Seiler-Haus am Inselspital Bern wurde am 17. August 2023 eröffnet

Die drei Architekturbüros GWJ, IAAG (beide Bern) und ASTOC (Köln, Karlsruhe, Basel) haben das neue Hauptgebäude Anna-Seiler-Haus im Inselspital Bern – einem der renommiertesten Krankenhäuser der Schweiz – gemeinsam entwickelt und realisiert. Der leicht verständliche Aufbau kann sich den konstanten Veränderungen im Spitalwesen anpassen und schafft trotz des komplexen Innenlebens eine gute Orientierung und Übersicht für Patientinnen und Patienten, Besuchende und Mitarbeitende. Basis bildet dabei der menschliche Maßstab.

Krankenhäuser sind höchst komplexe Gebäude. Denn sie müssen ganz unterschiedliche Funktionen erfüllen, wie etwa den reibungslosen Ablauf vielfältiger Behandlungen garantieren, eine wohltuende und gesundheitsfördernde Umgebung für Patientinnen und Patienten sowie eine angenehme Arbeitsatmosphäre für die Mitarbeiter schaffen; und vor allem müssen sie sich den neuen Behandlungsmethoden anpassen und damit für die Zukunft flexibel bleiben.

Wie all dies vereint werden kann, zeigt das neue Hauptgebäude – das sogenannte Anna-Seiler-Haus – im Zentrum des Inselspitals in Bern, das als führendes Universitätsspital internationalen Ruf genießt und in dem sich auch die Herz- und Gefäß-Chirurgie befindet. Die Büros GWJ, IAAG (beide Bern) und ASTOC (Köln, Karlsruhe, Basel) haben sich zu einer Planergemeinschaft zusammengeschlossen und den Neubau als Generalplaner geplant und realisiert.

Das Gebäude ist so aufgebaut, dass im mehrgeschossigen Sockel vor allem die Untersuchungs- und Behandlungsräume und in den zwei miteinander verbundenen Türmen vorwiegend die Pflegezimmer sowie die Arztbüros untergebracht sind. Die Aufteilung des Gebäudes bringt zum einen viel natürliches Licht in die Räume, in denen sich Menschen lange aufhalten. Zum anderen ermöglicht die Trennung, schnell auf Veränderungen im Spitalwesen einzugehen; so tragen die höheren Räume im Sockel und die umlaufende rund 18 Meter tiefe Raumschicht insgesamt zu einer hohen Nutzungsflexibilität bei. Über Brücken – die so genannten Passerellen – werden die verschiedenen Funktionsbereiche im Sockel des Anna-Seiler-Hauses zudem an die weiteren Gebäude des Areals auf gleicher Ebene angeschlossen.

Die bereits im Wettbewerbsprojekt entwickelte kompakte Struktur des Gebäudes erwies sich auch in der weiteren Planung als äußerst wirtschaftlich und effizient. Mit dem Layout der Grundrisse und der Platzierung eines Technikgeschosses zwischen Sockel und Turm konnten Reserveflächen geschaffen werden, die dann nachfolgend u.a. eine Bettenstation für Zusatzversicherte und weitere Behandlungsräume aufnehmen konnten.

Stadt in der Stadt

Das Areal des Spitals ist im Verlaufe der letzten Jahrhunderte zu einem Quartier auf rund 20 Hektar herangewachsen. Dazu gehören neben den Spitalbauten auch Gebäude für Forschung, Lehre und ergänzende Dienstleistungen. Im Zentrum der stadtgleichen Anlage liegt das Anna-Seiler-Haus, das mit seinen rund 82.000 m² Geschossfläche künftig nicht nur das sanierungsbedürftige Bettenhochhaus als Hauptgebäude ersetzt, sondern auch die Herz- und Gefäß-Chirurgie sowie verschiedene Fachkliniken aufnimmt. Es wird mit seinen 60 Meter Gebäudehöhe sowohl das Insel-Areal als auch die Stadtsilhouette von Bern lange Zeit prägen. Durch seinen gestaffelten Aufbau integriert sich der Baukörper in sein Umfeld mit den sehr unterschiedlichen Gebäudetypologien aus verschiedenen Jahrhunderten. Das fein differenzierte Fassadenbild fügt aus der Ferne die Bauteile zu einem homogenen Gesamtbild zusammen.

Die Außenräume der Türme sind besondere Aussichtsorte, teilweise zur öffentlichen Nutzung, etwa auf den Dachgärten. Von hier bietet sich ein einmaliger Ausblick über die Stadt und auf den Gurten, den Hausberg der Stadt Bern. Und die Terrassen sind frei zugänglich und stehen mit einem Dachcafé auch der Bevölkerung offen.

Mein Platz, mein Quartier, meine Nachbarschaft

Im Innern gleicht der quadratische Sockelbau einer Stadt mit Quartieren und Plätzen. Dreh- und Angelpunkt für Patientinnen und Patienten, Besuchende und Mitarbeitende bilden hierbei die zwei versetzten Hallen auf dem Eingangsniveau. Diese liegen im Herzen des Gebäudes; dank ihnen versteht man den Aufbau bereits, wenn man sich im Foyer bei der großen Theke anmeldet. Von hier aus sieht man die beiden Personenliftgruppen und überblickt alle wichtigen Zugänge: im Süden den Hauptzugang an der Freiburgstrasse und im Norden den Zugang zur zukünftigen Magistrale, die alle Gebäude auf Straßenniveau verbindet. Von der Halle aus erreichen die Patientinnen und Patienten die Ambulatorien und Fachkliniken schnell und unkompliziert über mehrere Rolltreppen und über die Lifte das Bettenhaus. Durch die Oberlichter der zwei Atrien dringt viel natürliches Licht in die Tiefe der Grundrisse; so entsteht eine angenehme Atmosphäre und der Bedarf an Kunstlicht wird reduziert.

Auch in den Geschossen der Türme, wo sich vor allem die Pflegezimmer befinden, legten die Architekten besonderes Augenmerk auf die Erschließungs- und Wartezonen mit hoher Frequenz. Um die Einheiten übersichtlicher zu gestalten, werden von jedem Quartier zwei „Nachbarschaften“ erschlossen. Das erleichtert die Orientierung, und die Wege und Routinen des Alltags können intuitiv bewältigt werden. Die Flure innerhalb der Nachbarschaften – der Pflegestationen - führen immer in Richtung „Licht“ oder anders herum immer in Richtung des zentralen Quartiers auf der Etage. Hier finden die Patientinnen und Patienten, Besuchende und Mitarbeitende neben den Warte- und Ruhezonen auf jedem Geschoss einen großzügigen Balkon. Diese Außenfreiräume verorten das Anna-Seiler-Haus im Stadtgrundriss von Bern und bieten darüber hinaus einen spektakulären Ausblick auf die Landschaft und das Alpenpanorama.

Mein Zuhause

Von dem besonderen Ausblick in die Landschaft profitieren vor allem die Patientinnen und Patienten, da die Fensterbrüstungen in den Pflegezimmern vergleichsweise tief liegen. In diesem intimsten Teil des Spitals kann man sich besonders geborgen und vielleicht auch ein Stück weit zu Hause fühlen. Deshalb sind die Zimmer geprägt von warmen, hochwertigen und aufeinander abgestimmten Farbtönen und Materialien.

Mit dem Anna-Seiler-Haus wurde ein Projekt realisiert, das in mehrfacher Hinsicht in die Zukunft denkt, ob in Bezug auf medizinisch-technische Innovationen oder im Sinne, dass Menschen sich hier während ihres Aufenthalts wohl fühlen und schnell genesen können. Es ist jedoch auch das erste Spitalgebäude dieser Größe und Komplexität, das nach der Passivhaus-Zertifizierung Minergie-P-Eco gebaut wird. Somit bekommt das Inselspital ein energetisch optimiertes neues Hauptgebäude, mit viel Licht und einem guten Klima.

 

Anna-Seiler-Haus

Anna-Seiler-Haus

Anna-Seiler-Haus
© alle Fotos: HG Esch Photography

Generalplanung/Architektur/Bauleitung:

Die drei nachfolgenden Architekturbüros haben für den Wettbewerb, die Planung und Realisierung des Anna-Seiler-Hauses ihre Kompetenzen gebündelt und ihr Know-how zusammengelegt. Die hieraus entstandene Planergemeinschaft "Archipel" wurde vom Inselspital mit der Generalplanung und über alle Projektphasen beauftragt und hat das Projekt von Anfang an gemeinsam entwickelt und realisiert.

ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH, Köln Karlsruhe Basel

ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS stehen für Architektur und Städtebau in allen Maßstäben, in allen Leistungsphasen und als Generalplaner. Seit 1990 hat das Team von aktuell 120 Mitarbeitenden an den Standorten Köln, Karlsruhe und Basel über 1.000 Projekte im In- und Ausland geplant und realisiert, für öffentliche und private Auftraggeber. Die doppelte Expertise in den eigenständigen Disziplinen Architektur und Städtebau ermöglicht Mehrwerte für erfolgreiche Projekte. Ausgehend vom Quartier und der Betrachtung sozialräumlicher Qualitäten entwickelt ASTOC Masterpläne für ganze Städte oder Teilräume, denkt aber ebenso bis ins architektonische Detail jedes einzelnen Hauses. ASTOC versteht sich dabei als Kommunikator an der Schnittstelle verschiedener Akteure und Interessen. Weitere Informationen: www.astoc.de

GWJ Architektur AG, Bern Zürich

GWJ ist ein schweizweit tätiges Architekturunternehmen mit rund 50 Mitarbeitenden aus 10 Nationen. Gemeinsam mit Kunden, Nutzern und ausgewählten Spezialisten entwickelt GWJ sozial-, wirtschafts- und klimaverträgliche Projekte. Ziel von GWJ ist es, nachhaltig attraktive Orte für Mensch und Gesellschaft zu schaffen, die künftige Entwicklungen zulassen und einen schonenden Umgang mit den Ressourcen ermöglichen. Maßstabsübergreifend arbeitet GWJ in den Bereichen Architektur, Städtebau und öffentlichem Raum. GWJ realisiert Bauten fürs Wohnen und Arbeiten, für die Bildung und Gesundheit.
Weitere Informationen: www.gwj.ch


IAAG Architekten AG, Bern

Die IAAG Architekten AG ist 2001 aus der 1977 gegründeten Indermühle Architekten AG hervorgegangen. Am Unternehmenssitz, in der Altstadt von Bern, bearbeiten rund 30 Mitarbeitende die spezifischen Bauherrenanforderungen der Projekte von der Planung bis zur Realisierung. Besondere Kompetenz besteht in komplexen Bauaufgaben im Neu- und Umbaubereich. Die Projekte fokussieren sich dabei vor allem auf das Spezialgebiet von Gesundheitsbauten wie Spitäler, Kliniken, Pflege- und Altersheime, aber auch auf Dienstleistungs- und Bildungsbauten, sowie Szenografie.
Weitere Informationen: www.iaag.ch


ARCHIPEL Generalplanung AG, Bern Zürich Basel

Die Archipel Generalplanung AG ist aus der Planergemeinschaft Archipel, bestehend aus den drei Architekturbüros GWJ, IAAG und ASTOC, entstanden. Seit 2018 ist die Archipel Generalplanung AG im Auftrag der Planergemeinschaft Archipel an der Planung und Realisierung des Anna-Seiler-Hauses beteiligt.
Weitere Informationen: www.archipel-gp.ch


Insel Gruppe

Die Insel Gruppe ist die schweizweit führende Spitalgruppe für universitäre und integrierte Medizin. Sie bietet den Menschen mittels wegweisender Qualität, Forschung, Innovation und Bildung eine umfassende Gesundheitsversorgung: in allen Lebensphasen, rund um die Uhr und am richtigen Ort. In der Insel Gruppe werden jährlich über 900 000 ambulante Konsultationen vorgenommen und rund 60 000 stationäre Patientinnen und Patienten nach den neuesten Therapiemethoden behandelt. Die Insel Gruppe ist Ausbildungsbetrieb für eine Vielzahl von Berufen und wichtige Institution für die Weiterbildung von jungen Ärztinnen und Ärzten. An der Insel Gruppe arbeiten über 12 000 Mitarbeitende (inkl. Lernende).
Weitere Informationen: www.insel.ch