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Foto © Barbara Bühler

Degelo Architekten

Wo Künstler gerne arbeiten und leben

Die meisten der 36 Bewohner des Wohnatelierhauses auf dem Erlenmatt-Ost-Areal sind Künstler. Für diese erfüllt sich mit dem nachhaltigen Neubau ein langgehegter Wunsch: am selben Ort Arbeiten und Wohnen. Degelo Architekten möchte das kostengünstige Projekt noch weiterentwickeln.

Kreativität entsteht nicht auf Knopfdruck. Für Kunstschaffende sind die Grenzen zwischen Arbeits- und Lebensalltag oft fließend. Ideal ist ein Atelier, das sowohl Arbeits- wie Wohnort vereint. Leider gibt es zu wenige Bauten, in denen sich dieses Lebensmodell verwirklich lässt; zudem sind bezahlbare Wohnateliers rar.

Aus diesem Grund nahm eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern ihr Wunschprojekt selbst in die Hand und gründete eine eigene Genossenschaft – die Coopérative d’ateliers. Als Bauplatz fanden sie mit dem Architekten Heinrich Degelo ein ideales Grundstück auf dem Erlenmatt-Ost-Areal. Hier sind alle Voraussetzungen für bezahlbaren Wohn- und Lebensraum bereits gegeben. Die Stiftung Habitat vergibt die Grundstücke im Baurecht unter der Leitidee, soziale, ökologische und nachhaltige Projekte zu fördern.

Selten sieht man ein derart sparsames und gleichzeitig ökologisches Gebäude. Nicht nur beim Ausbau beschränkt sich das Konzept auf das Notwendigste, auch auf Heizung und Kühlung verzichtet man ganz. In den Ateliers bekommen die Benutzer nur Rohlinge mit hohen Decken und unverputzten Wänden; deren Inneneinrichtung können sie selber bestimmen. Jede Mietfläche verfügt über einen flexibel platzierbaren Sanitärblock, der sich aus Küchen- und Badelementen zusammensetzt. Architektonischer Hingucker ist die Balustrade der hofseitigen Terrasse aus feingespaltenen Holzscheiten aus Eiche, das an Verbrennungsholz erinnert, entworfen vom Künstler Andres Bally aus Basel.

Auch beim Energiekonzept legte man Wert auf einfache Lösungen mit großem Effekt. Die Abwärme aller Wärmequellen sorgt im Winter für eine angenehme Raumtemperatur im Bereich von 20 – 22 °C. Dazu gehören sowohl die Nutzer durch ihre Wärmeabstrahlung sowie die künstlichen Wärmequellen in Form von Beleuchtung oder Rechner, aber auch das Tageslicht, das durch die Fenster eindringt. Im Sommer bieten die tiefen Laibungen und die südwestseitigen Balkone einen idealen sommerlichen Wärmeschutz. Diese tragen zu den stabilen Raumtemperaturen im Gebäude bei, genauso wie die gut isolierte Hülle aus 78cm porosierten Großbacksteinen.

Schallgedämmte, manuell und elektronisch gesteuerte Lüftungsklappen schwächen das Problem der lärmbelasteten Signalstrasse ab. Zum Hof öffnen sich bei zu hohen CO2-Werten und zu hohen Temperaturen die Fenster und Balkontüren ebenfalls über gesteuerte Lüftungsklappen. Die Fenster können natürlich auch manuell geöffnet werden. Insgesamt ermöglicht diese Reduktion geringere Baukosten, geringe Energiekosten, natürlicheres Klima und somit mehr Wohlbefinden.

So viele Ideen und Vorzüge sollen zum Nachahmen anregen. Aus diesem Grund haben Degelo Architekten und die Genossenschaft Homebase das Konzept weiterentwickelt. In diesem zukünftigen Wohnprojekt sind die wandelbaren Grundrisse von rund 60 m² für Einpersonenhaushalte, Paare oder auch für Familien geeignet; durch die einfache und funktionale Ausstattung können sie sich den veränderten Bedürfnissen anpassen. Damit bietet es mehr Freiheiten und Möglichkeiten beim Wohnen – und das bei Monatsmieten für 10 CHF / m² und keinen Heizkosten. Für dieses Konzept werden Grundstücke gesucht.

 

   
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Alle Bilder © Barbara Bühler

Degelo Architekten wurde 2005 von Heinrich Degelo gegründet. Zu seinen bekanntesten Werken zählen das Kunstmuseum Lichtenstein in Vaduz und der Messeturm in Basel – mit seinem ehemaligen Partner Meinrad Morger. 2010 modernisierte und erweiterte Degelo Architekten das Kongresszentrum in Davos, dies bereits mit dem heutigen Büropartner Florian Walter. In Freiburg bauten sie bis 2015 die Unibibliothek um und 2018 vollendeten sie die Renovation der St. Jakobshalle in Basel. Alle diese Bauten setzen sich mit dem Umgang mit den Betonstrukturen des brutalistischen Bestands auseinander. www.degelo.net/

Homebase ist eine Genossenschaft für selbst gestaltetes Wohnen und Arbeiten; sie richtet sich an Menschen, deren Wohn- und Arbeitsraum sich den ändernden Lebenssituationen anpassen soll. Wer einem eigenen Lebensentwurf folgt, der sucht auch beim Wohnen keine vorgefertigten Lösungen. Die Freiheit in der Gestaltung ist wichtiger, als genormter Komfort. Die Reduktion auf das Wesentliche mindert die fixen Ausgaben und bringt mehr finanzielle Freiheit. www.homebase.swiss/

Stiftung Habitat: Im Osten des Erlenmattquartiers in Basel entwickelt die Stiftung Habitat ein nachhaltiges Areal nach den Zielsetzungen der 2000 Watt-Gesellschaft. Mehr als die Hälfte der Fläche gibt die Stiftung Habitat im Baurecht ab. Die einzelnen Bauherrschaften wählen dabei ihren eigenen Architekten. Gemeinsame Rahmenvorgaben sorgen für ein sozial und energetisch zukunftsweisendes Areal. Es entsteht nicht nur eine bunte Palette an gemeinnützigen Wohnbauprojekten, sondern auch Herberge, Kindergarten, Gastronomie, Velowerkstatt und vieles mehr. In den Baurechtsverträgen ist zudem festgelegt, dass mindestens ein Zehntel der auf der Baurechtsparzelle erstellten Wohneinheiten für soziale Zwecke vermietet werden müssen.www.stiftung-habitat.ch