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Nikolaj Miljutin
Sozgorod und die Planung sozialistischer Städte
Herausgegben von Dimitrij Chmelnizki
210 x 230 mm, XVI / 88 Seiten
80 Abbildungen, Softcover
ISBN 978-3-86922-641-5 (deutsch)
€ 28,00 / CHF 34,80
Dezember2017. DOM publishers, Berlin

Neu bei DOM publishers:

Nikolaj Miljutin

Sozgorod und die Planung sozialistischer Städte

Herausgegeben von Dimitrij Chmelnizki

Im Jahr 1930 legte Nikolaj Alexandrowitsch Miljutin (1889–1942) mit der Publikation Sozgorod (Die sozialistische Stadt) die architektonische Vision für eine marxistisch geprägte Stadt- und Lebensgestaltung vor. Die Orientierung an westlichen Ideen, besonders aber seine Forderungen nach dezentralisierten Metropolen machten ihn in der noch jungen Sowjetunion zum unfreiwilligen Staatsfeind. Schon ein Jahr nach Erscheinen wurde das Buch zur verbotenen Lektüre. Heute existieren weltweit nur noch wenige Originale der legendären russischsprachigen Erstausgabe.

Der Band Sozgorod und die Planung sozialistischer Städte beinhaltet den Nachdruck der Publikation mit einem Kommentar von Dmitrij Chmelnizki. Die aus dem russischen Originaltext übersetzte deutsche Fassung bringt das Vermächtnis Miljutins nach fast neunzig Jahren wieder einer breiten Öffentlichkeit nahe. Der kritische und aufschlussreiche Kommentar Chmelnizkis befasst sich mit Leben und Werk Miljutins vor dem Hintergrund der stalinistischen Politik. Er behandelt auch die internationale Rezeption des Städtebaukonzepts, das den modernen Städtebau weltweit nachhaltig beeinflusst hat. Denn während Miljutins Städtebautheorie mit den Prinzipien der stalinistischen Architektur , die nach 1932 in der UdSSR galten, nicht vereinbar war, gelangten Anfang der Dreißigerjahre einige Exemplare über die sowjetischen Grenzen hinaus und verhalfen Miljutins Thesen in späteren Jahren zu weltweiter Aufmerksamkeit. So zählt Sozgorod heute zu den wenigen städtebautheoretischen Schriften der Sowjetunion, die auch international bekannt geworden sind.

In „Sozgorod. Probleme des Planens sozialistischer Städte. Grundlegende Prinzipien bei der Planung und beim Bau von Siedlungen in der UdSSR“, so der Originaltitel, finden sich wegweisende Gedanken zu Architektur und Städtebau. Unter Berufung auf Mojsej Ginsburg und Le Corbusier erläutert Miljutin das Sozialprogramm, das der sowjetischen Idee der sozialistischen Städte zugrunde liegt – eine Art verbindliche städtebauliche Anordnung, die sich in der Realität ungewollt als Gegenentwurf zu Stalins Plänen offenbarten. Es war der vergebliche Versuch, die Visionen der sowjetischen Architekten und Stadtplaner in den gewaltigen Industrialisierungsprozess des Landes zu integrieren. Sozgorod ist eines der letzten der im Geiste des Konstruktivismus verfassten sowjetischen Bücher und ein wichtiger Beitrag innerhalb der bis heute wenig erforschten Diskussion über den Bau sozialistischer Arbeitersiedlungen, die Ende der Zwanzigerjahre im Kontext von Stalins Generalplan zur Industrialisierung der Sowjetunion stattfand.

 




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