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Wolfgang Sonne / Regina Wittmann (Hg.)
Städtebau der Normalität
Der Wiederaufbau urbaner Stadtquartiere im Ruhrgebiet
240  × 300 mm, 320 Seiten
350 Abbildungen, Hardcover
ISBN 978-3-86922-616-3
€ 98.00 / CHF 116,60
August 2018 DOM publishers, Berlin

Neu bei DOM publishers:

Wolfgang Sonne / Regina Wittmann (Hg.)

Städtebau der Normalität

Der Wiederaufbau urbaner Stadtquartiere im Ruhrgebiet

Mit dem Städtebau des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg verbinden wir meist Siedlungen und Stadtlandschaften. Besonders die Städte im Ruhrgebiet bestehen in unseren Augen vor allem aus Arbeitersiedlungen, bürgerlichen Vorortsiedlungen und Industrieanlagen.

Dass dies keineswegs das ausschließliche Charakteristikum der Region ist, weisen die Herausgeber Wolfgang Sonne und Regina Wittmann mit dem aus einem Forschungsprojekt hervorgegangenen Band Städtebau der Normalität. Der Wiederaufbau urbaner Stadtquartiere im Ruhrgebiet nach. Auch im Ruhrgebiet hat es in der Nachkriegszeit eine Richtung gegeben, die einer explizit urbanen Vorstellung folgte. Diese meist aus den Stadterweiterungen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts hervorgegangenen Quartiere, bestehend aus Straßen, Plätzen und Blockrandbebauung mit gemischten Nutzungen, waren nach dem Krieg zwar vielfach stark beschädigt, jedoch keineswegs ausgelöscht. Sie wurden als dichte und gemischte Stadtquartiere nach städtebaulichen Gesichtspunkten wieder aufgebaut. Hinter diesem, in allen Ruhrgebietsstädten in unterschiedlichen Ausprägungen vorhandenen Phänomen gibt es eine Verbindung: die Planungspolitik des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk, geprägt durch den damaligen Direktor Philipp Rappaport. Dieser vertrat die Auffassung, dass im Rahmen des Wiederaufbaus nicht Siedlungen, sondern Stadtquartiere entstehen sollten, dass die Bebauung nicht in frei stehenden Zeilen, sondern am Blockrand erfolgen sollte, und dass nicht monofunktionale Zonen, sondern gemischt genutzte Quartiere errichtet werden sollten. Darin drückte sich ein reflektiertes und modernes Leitbild aus, das bewusst Fehler der avantgardistisch-modernen Stadtauflösung vermeiden wollte.

Diese urbanen Stadtviertel prägen noch heute die Struktur vieler Ruhrgebietsstädte entscheidend – und gehören zu den beliebtesten Quartieren. Sie stehen für einen absichtsvoll normalen Städtebau, der bislang weitgehend unbeachtet geblieben ist. Erstmals werden in diesem Buch anhand von vier Essays und elf Fallstudien namhafter Experten verschiedene Quartiere in Duisburg, Oberhausen, Mülheim, Essen, Bochum, Witten und Dortmund untersucht. Unterstützt werden die Texte von Fotografien von Matthias Koch, der sich durch seine Aufnahmen von Geschichtsorten und Ruhrgebietslokalitäten einen Namen gemacht hat.

 


© Bauakte
Limbecker Straße
Fotografie: © Matthias Koch
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