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Foto © Rasmus Norlander

Felippi Wyssen Architekten, Basel

Best Architects Award in Gold für Felippi Wyssen Architekten

Felippi Wyssen zeigen mit dem „Mehrfamilienhaus Gatternweg“ in Riehen, wie in einem gehobenen Wohnquartier qualitativ verdichtet werden kann – und erhalten den Best Architects Award in Gold.

Auch im Vorort von Basel ist das Thema der „Verdichtung“ angekommen. Indem man ein Einfamilien- durch ein Mehrfamilienhaus ersetzte, konnte die kleine Parzelle am Gatternweg in Riehen besser ausgenutzt werden. Mit diesem Projekt zeigen Felippi Wyssen Architekten aus Basel, wie selbstverständlich und harmonisch sich ein verhältnismäßig großes Gebäude in den Kontext eines gehobenen Wohnquartiers integrieren lässt. Villen mit viel Landumschwung prägen das Bild der Nachbarschaft. Vor diesem Umfeld hebt sich das schlichte Holzhaus ab.

Während das Erdgeschoss beinahe das gesamte Anwesen ausfüllt, rücken die zwei weiteren Obergeschosse um bis zu drei Meter zurück. So gleicht das Wohnhaus mit fünf Eigentumswohnungen einer Pagode, die sich nach oben hin verjüngt. Um das mittige Treppenhaus gruppieren sich im Erdgeschoss zwei 4.5-Zimmer-Wohnungen (mit je 116 m² Wohnfläche), darüber befinden sich zwei 3.5-Zimmer-Wohnungen (je 67 m²), denen im Attikageschoss eine einzelne 3.5-Zimmer-Wohnung (85 m²) folgt. Mit der Reduktion des Volumens erscheint das Gebäude nicht nur leichter, sondern es bleibt die Privatsphäre der rund zwölf Bewohner gewahrt. Die auskragenden Vordächer schützen auf dem Stützenkranz vor ungewollten Einblicken und die begrünte Grenzmauer bietet einen intimen, privaten Außenraum.

Neben der besonderen Form unterstreicht auch die einfache Architektursprache den Charakter des Gebäudes. Als Vorbild dienten die Gartenhäuser, wie man sie in den Nachbargärten findet. Daran angelehnt strebt das Wohnhaus eine betont einfache, beinahe spartanische Architektur an. Nichts an diesem Projekt wirkt inszeniert; begonnen bei den raumhohen Schlagläden, die ein vertrautes Element sind; über die breit auskragende Dachrinne an der Terrassenkante bis hin zur Holzfassade, welche ausschließlich aus natürlich behandelter und schwarz geölter Fichte besteht.

Der dunkle Anstrich der druckimprägnierten Holz-Fassadenverkleidung lässt das Volumen kleiner erscheinen. Zusätzlich kontrastiert das Anthrazit mit dem Grün der Natur. Gemeinsam mit den Schlagläden ergibt sich ein Erscheinungsbild, wie man es von ländlichen Infrastrukturbauten kennt. Im Laufe der Zeit werden Sonne und Regen das Holz verändern und damit eine natürliche Patina bilden. Im Inneren des Hauses dominieren Sichtbetonflächen und Terrazzoplatten, die Holzböden der Terrassen sind in Esche ausgeführt. Trotz der formalen Unterschiede und eines stark ausgeprägten architektonischen Charakters fügt sich der Bau als selbstbewusster Solitär in seine Umgebung ein. Gleichzeitig zeigt das Haus auf, wie auch in den städtischen Randgebieten qualitativ verdichtet werden kann.

Anfang August erscheint im Quart Verlag eine Monografie mit ausgewählten Arbeiten des jungen Architekturbüros.

 

   
       

Alle Fotos © Rasmus Norlander

       

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Felippi Wyssen Architekten Fabio Felippi und Thomas Wyssen studierten zusammen an der FH Basel. Nach der gemeinsamen Zeit bei Herzog & de Meuron Architekten gründeten sie im Jahr 2009 das Architekturbüro Felippi Wyssen. Ihre Arbeit erstreckt sich von städtebaulichen Aufgaben, über Architektur bis hin zu künstlerischen Aufgaben. Ihre Projekte weisen eine Vielschichtigkeit auf, entsprechend den unterschiedlichen Aufgabenstellungen. Für jede Aufgabe sind sie auf der Suche nach neuen Ideen, die sie gekonnt mit funktionalen, gestalterischen und sozialen Anforderungen umsetzen. Durch das Zusammenspiel aller Faktoren entstehen innovative, richtungsweisende Projekte. Entsprechend der Aufgabenstellung arbeiten Felippi Wyssen in interdisziplinären Teams zusammen. https://felippiwyssen.ch/