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Presseinformation
Harald Bodenschatz / Max Welch Guerra (Hg.) |
Neu bei DOM publishers:
Harald Bodenschatz / Max Welch Guerra (Hg.)
Städtebau unter Salazar
Diktatorische Modernisierung des portugiesischen Imperiums 1926–1960
Am westlichen Rand Europas hielt sich über Jahrzehnte eine heute vergessene Diktatur: die Herrschaft António de Oliveira Salazars in Portugal von 1928 bis 1968. Ebenso wenig weiß man über die Rolle, die der Städtebau zur Legitimation seiner Herrschaft spielte. Für Mussolinis Italien, Stalins Sowjetunion und Hitlers Deutschland steht eine solche Bedeutung außer Frage. Aber gilt sie auch für Salazars Portugal, ein Land, dessen architektonisches und städtebauliches Erbe im übrigen Europa nahezu unbekannt geblieben ist?
Mit Städtebau unter Salazar. Diktatorische Modernisierung des portugiesischen Imperiums (1926–1960) stellen die Herausgeber Harald Bodenschatz und Max Welch Guerra diese Frage zur Diskussion mit dem Ziel, die Entwicklung des Städtebaus in Portugal zu rekonstruieren. Damit legen sie und ihr Autorenteam den ersten Gesamtüberblick über den Städtebau jener Diktatur vor. Das ist ein absolutes Novum im europäischen Raum, wo Portugal bislang – zu Unrecht, wie sich herausstellt – nur wenig Aufmerksamkeit erhielt. Das Werk spannt ein weites Spektrum auf: Es zeigt die konkreten Planungen und Projekte des diktatorischen Städtebaus in Portugal sowie ihre rechtlichen und institutionellen Bedingungen. Es verdeutlicht den Städtebau in den beiden großen Städten Lissabon und Porto, aber auch in den kleinen Städten und auf dem Lande. Und es thematisiert den Städtebau der beiden großen Kolonien in der Zeit der Diktatur: Angola und Moçambique.
Die Auseinandersetzung mit den Diktaturen Europas erfordert, so die Botschaft des Buches, von Anfang an eine europäische Sichtweise, eine europäische Kooperation und eine europäische Interpretation. Auch dadurch hebt sich das vorliegende Buch inhaltlich und methodisch von den bisherigen Forschungen ab, die den Städtebau der Diktaturen bisher vorrangig unter einer nationalen Perspektive betrachteten. Zudem konzentrierten sie sich mehr auf die Entwicklung der Architektur und weniger auf die Stadtproduktion.
Das Buch folgt den Publikationen der Herausgeber zum Städtebau unter Stalin und Mussolini. Ziel ist es, den Städtebau der Diktaturen Europas vor und nach dem Zweiten Weltkrieg als Teil unserer gemeinsamen europäischen Geschichte zu entfalten und zu analysieren. Städtebau war entscheidend für die Existenz der Diktaturen, ist es aber auch für deren Verständnis heute. Das Thema hat mit den politischen Entwicklungen in Europa unerwartete Aktualität erhalten. Im Jahr 2020 soll der Band Städtebau für Franco folgen.
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