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Ulrich Brinkmann |
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Ulrich Brinkmann
Achtung vor dem Blumenkübel!
Die Fußgängerzone als Element des Städtebaus.
Ansichtspostkarten in Ost- und Westdeutschland 1949 bis 1989
Technische Innovationen haben im 20. Jahrhundert die Architektur- und Stadtplanung in großem Maße beeinflusst. Vor sechzig Jahren, als Autos in Massen anrollten, hatten die Städte vor allem „autogerecht“ zu sein. Stadtplaner wie Architekten warben mit suggestiven Schaubildern um die neue Stadt und ihre drei dominanten Raumtypen – die Fußgängerzone im Zentrum, die Wohnsiedlung am Rand und die magistrale Ausfall-, Ring- oder Umgehungsstraße. Demgegenüber standen Schnappschüsse von heruntergekommenen Wohnhochhäusern, verstopften Autostraßen und leerstehenden Ladenlokalen, mit denen die Untauglichkeit dieses Stadtideals belegt werden sollte. Beide Arten der Inszenierung sind zu einem guten Teil polemisch. Vollständiger wird das Bild der Stadt der Spätmoderne, wenn ein alltäglicherer Bildfundus befragt wird: zum Beispiel Ansichtskarten.
Im ersten Band der Trilogie zu den genannten Raumtypen, Achtung vor dem Blumenkübel!, untersucht der Architekturkritiker und Bauwelt-Redakteur Ulrich Brinkmann, wie das Massenmedium Postkarte in Ost und West, von 1949 bis 1989, die prägenden Phasen der Stadtentwicklung begleitet hat: in den Fünfzigerjahren den Neu- oder Wiederaufbau der kriegszerstörten Städte, in den Sechzigern die Umwandlung der Innenstädte in Geschäftszentren und ab Mitte der Siebzigerjahre die Resultate des allmählich keimenden Interesses an Historie und Denkmalschutz. Dabei handelte es sich meist um professionelle Aufnahmen, die nicht im Auftrag einer Stadtverwaltung oder eines Planungsbüros produziert wurden. So sind diese Ansichtskarten ein Dokument des Wandels der Stadtzentren in der BRD und der DDR: ihres baulichen Wandels ebenso wie der Veränderungen der Konsumgesellschaft. Ein Blick zurück auf diese vielerorts schon wieder verschwundene jüngste Vergangenheit kann helfen, lokale Besonderheiten zu erkennen und als mögliche Identitätsstifter zu aktivieren.
Denn heute werden Fußgängerzonen vielerorts als Problemzonen wahrgenommen: Großmärkte an den Stadträndern graben dem innerstädtischen Einzelhandel das Wasser ab, der Online-Handel ist als Konkurrenz hinzugekommen, und die Ladenmieten erlauben meist nur noch Filialisten, in den Hauptgeschäftsstraßen präsent zu sein. Das Buch greift so ein sehr aktuelles Thema auf: es zeigt die Gefahren, die lauern können, wenn ein so komplexes Gebilde wie die Stadt auf eine technische Innovation heruntergekürzt („Smart City“ oder die „digitale Stadt“) werden soll.
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