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Presseinformation
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SSA Architekten, Basel
Nachhaltige Architektur im urbanen Kontext
Die drei Wohnungsbauten im Weltpostpark in Bern sind fertiggestellt
Basel/Bern, 03.09.2020. Seit Kurzem sind die letzten Wohnungen des von SSA Architekten entworfenen Weltpostparks bezogen. Die sechsgeschossigen markanten Wohnbauten wirken urban und vermitteln durch die parkartige Umgebung eine wohnliche Atmosphäre, wozu auch die unterschiedlichen Klinkerfassaden beitragen. Zusätzlich integriert die hochwertige Architektur einen Anteil an bezahlbarem Wohnraum und wird zu hundert Prozent aus regenerativen Energien versorgt.
Das Obere Murifeld ist ein heterogenes Wohn- und Stadtquartier. Zur Weltpoststraße reihen sich größere Bürobauten des Weltpostvereins sowie Gewerbe- und Industriebauten aneinander. Im Norden grenzt das Gebiet an die Autobahn. Dazwischen liegen Villen, Schrebergartenareale und kleine Parkanlagen. Diese verschiedenen Elemente nahmen SSA Architekten in ihr Konzept für die drei Wohnbauten auf. In der Höhe knüpfen alle Gebäude des Weltpostparks an die sechsgeschossigen Bürobauten an. Das winkelförmige Volumen (Haus A) bildet einen fließenden Übergang zu den Wohnüberbauungen und dem Grünraum im Westen, während der Zeilenbau (Haus B) den ruhigen Innenhof von der Autobahn abschirmt. An der Weltpoststraße bietet der U-förmige Baukörper (Haus C) einige Gewerberäume im Erdgeschoss an.
Fontana Landschaftsarchitektur gestaltete ein parkähnliches Umgebungskonzept für die verkehrsfreien Wohnhöfe. Ausgangspunkt ist die bestehende Naturschutzzone im Westen, welche geschützt und als Park in das Gesamtkonzept integriert wird. Der Grünraum fließt durch die dichte Bebauung hindurch, gestaltet mit den versiegelten Flächen unterschiedliche Aufenthaltsbereiche und vermittelt eine wohnliche Atmosphäre.
Das Gesamtkonzept bildet einen attraktiven, geschützten Wohnort. Dazu tragen auch die hochwertigen Klinkerfassaden bei. Auf den ersten Blick scheinen sich die Oberflächen und Farben der klar geschnittenen Baukörper kaum von herkömmlichen Fassaden zu unterscheiden. Doch die gebrannten Steine sind nicht wie üblich mit der glatten Schauseite, sondern mit der rohen Fußseite sichtbar nach außen vermauert. Der zweite „kleine Unterschied“ liegt im Ton der Backsteine: bei Haus A geht er ins rotbraun, bei Haus B ins helle Rot und für Haus C wählten die Architekten einen graubraunen Klinker. Neben diesen feinen Nuancen verleiht auch die Gestaltung dem Wohnbauensemble eine eigene Identität. So betonen etwa die leicht hervorstehenden Metallzargen die tiefen Laibungen der Loggien und raumhohen Fenster. Damit kontrastieren sie zu der rauen Ziegeloberfläche und dem bewegten Bild der Klinkerfassade. In den geschützten Wohneingängen bilden hervorstehende Steine ein horizontales Muster. Zur Erhellung der Parkgarageneinfahrt ist der Ziegelverband unterbrochen.
Für den Bauherren, der Swiss Prime Site Immobilien AG, gab es mehrere Gründe, das Grundstück zu einem Wohngebiet zu entwickeln. Zum einen befindet sich das Murifeld nur wenige Tramstationen vom Stadtzentrum Bern entfernt. Außerdem hält die Wohnungsnachfrage in Bern weiter an – besonders im preisgünstigen Segment. Im Haus C liegt die Nettomiete bei einem Teil der 4-Zimmer-Wohnungen unter 2.000 CHF, was für eine Neubauwohnung in der Schweiz sehr günstig ist. Dies entspricht dem Ziel der Stadt Bern, die Anzahl an Mietverträgen im preisgünstigen Segment bis 2025 um 1.000 zu erhöhen. Der Investor des Weltpostparks war einer der ersten, die diese Vorgabe unterstützte. Gleichzeitig legte die Gesellschaft großen Wert auf hohe Bauqualität, weil sich dadurch der Aufwand im Betrieb langfristig reduziert. Und der Mix aus 1-Zimmer Studios bis flexibel nutzbaren 5-Zimmerwohnungen deckt eine große Bandbreite an verschiedenen Wohnformen ab. So gewährleisten die unterschiedlichen Wohnangebote und Mietsegmente eine soziale Durchmischung. Die meisten der 170 Wohnungsgrundrisse sind zweiseitig orientiert. Dies schafft eine gleichmäßige Helligkeit und ermöglicht das Querlüften der Räume. Alle Grundrisse sind kompakt und die Verkehrsflächen minimiert. Da die Treppenhäuser im Innern der Gebäude liegen, steht mehr Platz für die Loggien als großzügiger privater Außenbereich zur Verfügung.
Alle Gebäude sind Minergie-Eco zertifiziert und gemäß dem SIA Energie-Effizienzpfad (SIA 2040) gebaut. Die benötigte Energie wird zu 100% aus regenerativen Energien, darunter Solarenergie erzeugt. Die gesamte Heizleistung inklusive Warmwasseraufbereitung erfolgt über vier Eisspeicher in Kombination mit Abwasserwärmenutzung.
Zusammengefasst setzt der Weltpostpark Maßstäbe. Die Qualität der Architektur und der Bauausführung ist hoch. Die Dimensionen der Bauten strahlen Urbanität aus und doch gleicht die Landschaftsgestaltung einem Park. Das Energiekonzept ist vorbildlich und der Wohnungsbau deckt den Bedarf an günstigen Mietwohnungen ab.
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SSA Architekten
SSA Architekten ist ein national tätiges Architekturbüro mit Sitz in Basel und Visp mit rund 30 Mitarbeitenden. Das von Herbert Schmid, Ibo Aktepe, Michael Armbruster, Daniel Hoefer und Alexander Stakelbeck geführte Büro kann auf mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Planung von komplexe und anspruchsvolle Bauten für private und institutionelle Kunden sowie für die öffentliche Hand zurückblicken. Das Spektrum der Arbeiten umfasst Projekte unterschiedlichster Größenordnung: von Wohnbauten, Infrastrukturbauten bis hin zu Quartierplanungen und Arealentwicklungen im Zusammenhang mit Nachverdichtungen. Die Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden in Bezug auf Funktionalität, Budget und Termine bilden dabei die Basis für eine eigenständige Architektursprache, die sich gleichberechtigt den funktionalen und ästhetischen Ansprüchen widmet. Neben der Architektur steht immer auch die Nachhaltigkeit im Vordergrund, die für SSA weit über den rechnerischen Nachweis hinausgeht: die Flexibilität von Grundrissen, innovative Energiekonzepte und die Langlebigkeit der eingesetzten Materialien bilden die Basis für gebrauchstaugliche Gebäude, die den Zeitgeist überdauern. Auswahl wichtigster Projekte: Neubau Bahnhof Visp, WellnessHostel4000 & Aqua Allalin Saas-Fee, Neubau Europäischer Hauptsitz Fossil Basel.